Der im Oktober 2019 geweihte Kapellenraum ist die Umsetzung eines im Jahr 2017 eingereichten Wettbewerbsbeitrages. Die Kapelle sollte in der Innensicht wie auch in der Außenwahrnehmung als besonderer Ort innerhalb der Gesamtanlage des Krankenhauses ablesbar werden.
Dazu wurde zum Mittelflur eine neue innere Fassade geschaffen, baulich manifestiert durch eine vorgesetzte Wandscheibe, in die der zweiflügelige Hauptzugang integriert wurde. In der Achse des Eingangsportals liegend, in traditioneller Ostausrichtung, wurde die großformatige und transparente Altarwand, in die Außenwand eingebracht. Die Gestaltung der Altarwand insbesondere des darin eingebundenen Kreuzes bildet sich zur Außenseite ab.
Quer zur Ausrichtung des Hauptraumes wurde durch Wandvorlagen ein kleiner Bereich abgegliedert, in dessen Mittelpunkt die sog. Klagewand steht. Dieser Ort bietet die Möglichkeit der zurückgezogenen persönlichen Andacht.
Eine besondere Rolle spielte das Material Lehm, dass bei allen Ausstattungsobjekten zum Einsatz kam und durch dessen horizontaler Schichtstruktur sich Verlauf der Zeit sinnbildlich an der Oberfläche abbildet. Auch der Unterbau des Altars wird aus diesem geschichteten Material errichtet. Für die Mensa wurde ein steinmetzmäßig bearbeiteter heller Kalkstein auf den Lehmunterbau aufgesetzt.
Bei Ambo, Weihwasserbecken und Osterkerze kam für die Rahmenkonstruktion als ein weiteres Material Cortenstahl hinzu, ein Material dessen Ansicht von seinem Zerfallsprodukt dem „Edelrost“ geprägt und gleichzeitig geschützt wird.
(alle fotos rs)